Dienstag, 18. April 2017

Rezension zu „Perchtenlauf“

Eine Gruppe Jugendlicher will in den österreichischen Dörfern einen Bericht über Perchten und Traditionen drehen. Doch dann finden sie ganz andere Dinge heraus.

„Perchtenlauf“ ist eine Geschichte aus der Mythologica Reihe des Autors Andreas Brugger.

Das Buch ist ganz speziell aufgebaut. In dem Buch wird auf der einen Seite die Geschichte im Dialekt geschrieben und auf der anderen Seite in Hochdeutsch. So kann man die Geschichte im Original oder übersetzt lesen. Ich finde dies eine recht interessante Aufmachung. Ich persönlich bin mit dem Original sehr gut klar gekommen und hatte soweit keine Verständnisprobleme.

Das Cover an sich hat mir sehr gut gefallen. Der Schatten mit dem Blut vor den verschneiten Bäumen hat was. Auch das Format selbst ist sehr griffig und lässt sich gut handhaben.

Das Buch hat rund 180 Seiten. Davon ist nur die Hälfte die Geschichte, da ja alles doppelt geschrieben wurde. Bei einem Endpreis von 12,80 Euro finde ich das schon sehr happig.

Der Schreibstil selbst ist sehr eigen. Mir hat er richtig gut gefallen. Er ist wie diese „Found Footage“ Filme geschrieben. Man weiß also immer nur, was das Bild der Kamera zeigt. So bleiben auch die Figuren natürlich sehr blass. Man erfährt so gut wie nichts über sie. Auch kommen keine großen Gefühle oder Gedanken auf. Aber gerade diese kalte Linie hat mir hier sehr gut gefallen.

Die Geschichte selbst braucht sehr lange, bis Spannung aufkommt. Für den Spannungsleser dürfte es fast etwas langweilig sein. Ich fand dies trotzdem wieder passend, weil der Leser eben nicht mehr weiß wie die Person, die die Kamera führt.

Ich finde, das Buch ist eine gewagte, aber gelungene Mischung. Wenn man jetzt noch den Preis etwas herunter schrauben könnte, wäre das Ganze perfekt. Ich lasse den Preis des Buches mal außen vor und vergebe für die Idee, die Umsetzung und die Geschichte volle Sternezahl.


5 / 5 Sterne



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