Montag, 8. Mai 2017

Rezension zu „Hagerstown“

Hagerstown. Offiziell hat eine Seuche gewütet und die Stadt wurde durch eine Bombe dem Erdboden gleich gemacht. Videos die veröffentlicht wurde, werden sofort wieder gelöscht. Um die Stadt wird ein großes Geheimnis gezogen.

Die Menschen selbst sind mittlerweile in zwei Lager gespalten. Die Veränderten und die Unveränderten. Man ist so weit, dass man Embryos gentechnisch verändern kann. Der Fall Hagerstown macht beiden Lagern zu schaffen. Und so bleibt es nicht aus, dass beide Parteien aufeinander treffen und sich gegenseitig die Schuld zuweisen.

In der Zeit trifft Anders auf Terry. Da Terrys Schwester sich in Hagerstown aufhält, versuchen die beiden mit ihren Freunden das Geheimnis aufzuklären.

„Hagerstown“ ist ein Thriller aus der Feder des Autors Edward Ashton.

Das Cover sieht absolut genial aus. Einfach, aber es hat mich direkt in den Bann gezogen. Die Inhaltsangabe tat ihr letztes dazu. Virus … Seuche … genau meins! Ich musste dieses Buch also unbedingt lesen.

Den ersten Dämpfer erhielt ich bereits beim zweiten Kapitel. Bin ich im ersten noch Anders, bin ich im zweiten auch schon Terry. Danach bin ich auch noch Elise und Gary. Das Buch ist auch noch im Ego Stil geschrieben. Mich hat es direkt an „The Walking Dead“ erinnert, alle sind Negan … Ich persönlich fand diesen Schreibstil ziemlich daneben. Wenn ich einen Roman in der Ego Form schreibe, dann bleibt man doch bitte schön bei einer Person. Nun gut, also quälte ich mich mit dieser Form durch das Buch. Es konnte dann auch mal vorkommen, dass wenn ich mitten im Abschnitt eine Pause einlegte, am Anfang des Kapitels nachsehen musste, wer ich denn jetzt gerade wieder bin.

Der Inhalt der Story ist genauso wirr und eigentlich recht überflüssig. Es gibt halt den Konflikt der Veränderten und Unveränderten, oder vielmehr denen die behaupten nicht verändert zu sein. Der Fall Hagerstown wird eigentlich fast unter den Tisch gekehrt. Es ist auch ein ziemliches Hin und Her zwischen den einzelnen Personen. Das geht bis hin zur sektenartigen religiösen Aufklärung der Schwester von Tariq. Was mit dem Fall an sich überhaupt nichts zu tun hat, aber Hauptsache man hat einmal darüber gesprochen.

Die Figuren sind weit davon entfernt sympathisch zu sein. Nicht einmal unsympathisch konnten sie mir werden. Sie waren mir alle schlichtweg absolut egal.

Teilweise wurden auch irgendwelche Aussagen, bzw. Tatsachen gar nicht weiter erklärt. Das wurde einfach so abgehakt ohne Erklärung. Wie, wer oder was war Tariq zum Beispiel? Keine Ahnung. Man musste sein „Können“ einfach so hinnehmen, obwohl er immer behauptete, kein Veränderter zu sein. Genauso wie die Flucht von Tariq und Elise aus Hagerstown, sie wurde nie richtig aufgeklärt. Oder hab ich das schon wieder vergessen, als ich gerade mal wieder ein anderes Ego war?

Fraglich ist hier für mich auch, was die einzelnen Genveränderungen überhaupt sollten. Verändert man seine Tochter wirklich zum halben Neandertaler? Gut, sie hat harte Knochen, sieht dafür aber wie ein halber Neandertaler aus. Wirklich sehr bedenklich. Auch die Mausgene von Anders. Kommen Eltern wirklich darauf, in ihr Kind Mausgene einzubauen? Ich bezweifle es wirklich stark.

Ich war wild auf das Buch, weil ich sehr gerne Zombie, Viren und Seuchen Bücher und Filme lese bzw. ansehe. Auf die Gefahr hin, hier zu spoilern … in dem Buch geht es weder um eine Seuche, noch um ein Virus. Das möchte ich ausnahmsweise hier einmal deutlich sagen, damit nicht noch ein Fan dieses Genre auf das Buch herein fällt. Die Aufklärung am Ende ist viel abstruser.

Ich muss das Werk hier einfach als „verschwendete Lesezeit“ abhaken. Mag sein, dass das Buch seine ganz speziellen Fans hat oder findet. Ich gehöre definitiv nicht dazu.


1 / 5 Sterne


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen