Rezension zu „Absturz – HB“
Minuten
nach dem Start stürzt Flug 1421 ins Meer. Das Flugzeug ist nicht mehr lenkbar,
ein Triebwerk explodiert. Die meisten Passagiere können aus dem Flugzeug
entkommen, bevor es sinkt.
Doch
wer hat mehr Chancen, die Leute auf dem Wasser oder die im gesunkenen Flugzeug?
Relativ
schnell ist klar, dass in dem gesunkenen Wrack noch Menschen leben. Es wird
alles drangesetzt, um die Leute lebend zu retten.
Die
Zeit läuft unerbittlich ab.
„Absturz
– HB“ ist ein Thriller aus der Feder des Autors T. J. Newman.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Sprecher Uve Teschner hat wie immer
fantastische Arbeit geleistet. Die Stimme von Michaela Gaertner mochte ich gar
nicht. Ich mag es nicht, wenn der Text so furchtbar dramatisiert wird. In den
Gesprächen ist das in Ordnung, aber nicht beim normalen Text. Das ist nicht so
meins.
Tja,
wo soll ich da anfangen? Um es genau zu sagen, ich kann mir quasi den Film
schon vorstellen. In der Hauptrolle Jason Statham. Ein absolut überdrehter,
nerviger, unrealistischer und unglaubwürdiger Actionstreifen. Quasi Jason
Statham auf den Leib geschneidert.
Das
Hörbuch fängt noch ganz gut und spannend an. Aber lass das mal eine Stunde von
neun Stunden anhalten.
Der
Fall wird aus zwei Sichtweisen erzählt. Einmal den Part von Will, den Uve
Teschner spricht. Er befindet sich mit seiner Tochter im Flugzeug. Der andere
Part ist Chris, die Michaela Gaertner spricht. Sie ist Industrietaucherin und
befindet sich gerade auf einem Flugzeugträger.
Will
ist mit ein paar anderen Passagieren, Bordpersonal und der Kapitänin im
Flugzeug unter Wasser. Ganz klar, ein Part für Statham. Er ist Ingenieur, lebt
getrennt und geht seiner Tochter auf die Nerven. Aber, er weiß alles besser,
hat alles im Griff und stellt alles, was von oben kommt, in Frage.
Chris,
ist intelligenter, als die Navy und alle Spezialisten, die man vor Ort finden
kann. Sie kann alles, weiß alles besser und ist die Übermutter in Person.
Ich
hatte eigentlich nach ein paar Minuten die Lösung der ganzen Sache. Die
intelligenten Protagonisten brauchten dafür Buchstunden. Nun gut, ich hab ja
auch keine Ahnung.
Und
was wäre so ein Drama, ohne ständige schlechte Nachrichten. Natürlich hat die
Navy ein kleines Gefährt zum Retten von U-Boot Besatzungen. Allerdings ist das
gute Stück kaputt und keiner hatte die Idee, das Teil zwischenzeitlich zu
reparieren. Wozu braucht man auch so eine Rettungskapsel für U-Boot
Besatzungen. So etwas wird schließlich völlig überbewertet.
Es
wird was angeschweißt und kurz vor der Benutzung zerbricht das Teil. Ist aber
kurz drauf neu gemacht. Ja, wozu hat man die Spezialisten an Bord.
Chris
krätscht überall dazwischen und nervt nur herum. Schließlich ist ja ihre
Familie da unten. Ich schätze, im wahren Leben wäre sie von Bord geflogen. Und
zwar im hohen Bogen und ins Wasser. Mit der Navy springt in Real wohl keiner so
um.
Will
ist das absolute Glanzstück zu Chris. Absolut gleich nervend und arrogant.
Auch
hier, geht schief, was schief gehen kann. Es war schon lächerlich, wie schief
alles gelaufen ist. So richtig nach Liste. Wir tun das, kann das schiefgehen?
Ja, und wie es schief gehen kann. Kann man es voraussehen? Ja, man kann. Ich
war ständig am Lachen und Aufstöhnen.
Ich
meine, eine elfjährige, die alleine ins Sommerlager fliegen will und sauer ist,
weil ihr Vater mit ihr fliegt, isst einen Keks. Auf der Verpackung steht
Erdnuss, sie weiß, dass sie allergisch gegen Erdnüsse ist. Wieso isst sie den
Keks dann? Dann kann man sie auch nicht alleine in das Sommerlager lassen.
Dazu,
wenn ich einer der Taucher gewesen wäre und Will hätte mich so angeblafft,
sorry, dann bleib doch im Flugzeug, ich hab besseres zu tun und muss mich nicht
so anschnautzen lassen.
Und
dann noch die Rückblicke. So etwas von unnötig und langweilig. Die Teile haben
den bisschen Faden den ich endlich mal hatte, jedes Mal komplett durchtrennt. Ich
habe bei den Teilen auch jedes Mal komplett abgeschaltet.
Was
soll ich sagen. Die Story, anfänglich recht interessant und spannend. Die
Protagonisten völlig von sich überzeugt und nervend. Wenn irgendetwas in
Angriff genommen wurde, konnte man davon ausgehen, dass es schief ging. Wer
überlebt, war auch klar. Von den Leuten die im Flugzeug gefangen waren, war
klar wer raus kam und wer nicht.
Es
wurde hier so auf Action und die beiden Hauptcharaktere wert gelegt, dass das
ganze für mich nicht spannend, sondern nervig und lächerlich wirkte. Es wäre um
einiges besser gewesen, wenn Chris eine fremde Person gewesen wäre, die einfach
dafür kämpft, die Leute zu retten. Dieses heile Familie spielen, wobei sie
getrennt leben, fand ich so aufgesetzt.
Sorry,
ich konnte dem Buch nichts, absolut nichts abgewinnen. Normal wäre es hier
gerade mal 1 Stern. Ich vergebe hier noch zwei Sterne, weil ich Uve Teschner
sehr gerne zu höre und er wirklich immer sehr gute Arbeit leistet. Und weil
zumindest der Anfang des Buches noch einigermaßen spannend war.
2
/ 5 Sterne