Montag, 12. März 2018

Rezension zu „Offshore“

Die Weltmächte haben es auf die Manganknollenförderung im Pazifik abgesehen. Bergen doch diese Knollen immense Mengen an Kupfer, Cobalt, Zink, Eisen und Nickel. Um aufzuzeigen, dass diese Förderung aus den Tiefen des Meeres mittlerweile mit einer neuartigen Maschine kaum noch Schäden verursacht wird Paul Margis nach Chile geschickt.

Chile ist auch das Partnerland, das Deutschland zugeteilt wurde. Durch ein Auswahlverfahren wurden die Großmächte an finanziell weniger gute Länder verknüpft, damit jeder einen Vorteil aus der Sache ziehen kann.

Doch ist nicht alles so einfach, wie es scheint. Denn kurz nach der Präsentation der neuen Fördertechnik wird Margis aus seinem Hotelzimmer in den örtlichen Knast verfrachtet.

Die Anklage heißt, Mord an einem Wissenschaftskollegen.

Durch seinen Anwalt im Gefängnis wird Margis jedoch relativ schnell wieder in die Freiheit entlassen. Hat er doch schließlich ein Alibi für den Mordzeitpunkt.

Doch damit endet die Hatz auf Margis auf keinen Fall. Irgendetwas scheint er zu haben, was bestimmten Leuten ziemlich schwer im Magen liegt. Sie setzen alle Mittel ein, um Margis im Auge zu behalten und ihm das bestimmte Teil wieder abnehmen zu können. Die Jagd beginnt.

„Offshore“ ist ein Thriller aus der Feder des Autors Till Berger.

Das Cover und seine besondere Druckart sind schon ein richtiger Hingucker. Dieser punktuelle Glanz und das eigentümliche Gefühl beim Anfassen sind schon einzigartig. Bislang hatte ich so einen Druck noch nicht in der Hand.

Die Inhaltsangabe auf dem Rücken verspricht ein interessantes Thema und viel Spannung.

Der Hintergrund selbst war auch sehr interessant. Ich mag Bücher über solche Themen wirklich sehr gerne. Ich muss auch sagen, ich habe ziemlich früh über diese Manganknollen gegoogelt, weil ich darüber mehr wissen wollte. Ein sehr spannendes Thema, was allerdings auch wieder Raubbau an der Natur voraussagt.

Paul Margis war mir nicht gerade sympathisch. Ein selbstverliebter Gockel, der zum Wach werden die einen Tabletten einwirft und gleich darauf zum Einschlafen die anderen. Am liebsten mit Alkohol eingenommen. Diese kaputten, egomanischen Charaktere in Büchern sind mittlerweile für mich nur noch erschreckend. Dazu kommt, dass mal wieder die Polizei zu dämlich erscheint, um in der Sache etwas zu unternehmen. Da ist es auch egal, ob wir in Chile oder Deutschland sind. Herr „überschlau“ Margis nimmt natürlich alles in seine eigenen James Bond Händchen.

Dazu kommt dann die überaus ansehnliche mit High Heels ausgestattete Agentin vom BND, Anna Kolping. Eigentlich ein recht guter Charakter, der trotzdem wieder, wie so oft die Frauen in Büchern, schmachtend in den Armen des Möchtegern James Bond landet. Was bei mir mal wieder nicht so gut ankommt.

Dazu ein überaus böses und knalliges Killerpärchen, das ja eigentlich gar keinen killen möchte. Aber, ups, dann doch ein paar Leichen zurück lässt.

Der Fall selbst zieht sich wie Kaugummi unter der Schuhsohle. Bis man überhaupt einmal weiß, was, wieso, warum, dieses eine Teil denn so überaus wichtig ist, vergehen schon mal gute 100 Seiten. Und danach wird es leider auch nicht gerade rasanter.

Margis wird immer nerviger, Kolping verliert langsam ihre guten Eigenschaften und das Killerpärchen killert eben so vor sich hin. Die Manganknollen an sich rücken in den Hintergrund und die Machenschaften der Firmen kommen langsam ins Laufen.

Der Hintergrund selbst ist ganz interessant. Wie ich schon erwähnte finde ich das Thema selbst äußerst spannend. Die Machenschaften der Wirtschaft und die Ausbeutung der Erde wegen Macht- und Geldgier sind auch Themen, die mich sehr interessieren und mitreißen.

Die Zusammenstellung und Ausführung in diesem Buch sind für mich aber nicht unbedingt passend oder erträglich. Zumal zum Ende hin dann auch wieder unbedingt eine Liebesgeschichte mit in die Story musste. Zumal Margis im kompletten Geschehen ständig irgendwelche Ex-Freundinnen bedrängte, bzw. schon erpresste, ihm zu helfen. „He, ich lasse dich zwar ohne Worte einfach sitzen, aber jetzt musst du deinem Ex-Schnuckiputz unbedingt helfen, sonst sag ich allen ein Geheimnis über dich!“ Das ging für mich gar nicht.

Nun gut. Da die Ausführung der eigentlichen Sache für mich nicht gerade ausreichend war und ich auch zu wenig über das eigentliche Geschehen erfahren habe, kann ich hier nicht mehr als 1 Stern vergeben.


1 / 5 Sterne


1 Kommentar: